Dietlind Gennermann

Mein Berufswunsch war nicht von Anfang an Hebamme, sondern Kinderkrankenschwester. Durch ein längeres Gespräch mit einer erfahrenen Hebamme entschied ich mich dann für diesen Weg, den ich bis heute nicht bereut habe.

Meine Ausbildung zur Hebamme absolvierte ich von 1980 bis 1983 in Templin. Danach begann ich als Klinikhebamme in der Frauenklinik Altdöbern zu arbeiten. Dort wurde ich 1963 selbst und meine ersten beiden Töchter 1983 und 1987 geboren.

1991 wagte ich den Schritt in die Freiberuflichkeit. Zu Beginn habe ich vorwiegend Wochenbettbetreuungen und Geburtsvorbereitungskurse angeboten. Kurze Zeit später, 1993, gründeten eine sehr gute Freundin sowie ehemalige Kollegin und ich das erste Geburtshaus in der Region.

Von nun an konnten die Frauen selbst entscheiden, ob sie eine ambulante Geburt im Geburtshaus, Hausgeburt oder Klinikgeburt anstreben. Dies war der Beginn einer sehr intensiven und umfassenden Betreuung von Frauen, Paaren und Familien.

So entschloss ich mich 1998 auch selbst bei unserer dritten Tochter für eine Hausgeburt. Es war eine wunderbare Erfahrung für meine Familie und mich. Die Eindrücke müssen Spuren hinterlassen haben, denn 2010 und 2012 wurden meine beiden Enkelkinder im Geburtshaus mit meiner Hilfe geboren.

Nach vielen Jahren (22) mit zahlreichen Geburten im Geburtshaus entschied ich mich aus persönlichen Gründen ab Oktober 2015 keine Geburtshilfe mehr anzubieten.

Ich liebe meinen Beruf, weil er so vielseitig ist und jede Frau ihre eigene Persönlichkeit hat. Außerdem erlebe ich es als große Erfüllung, Frauen, Paare und Familien in der Schwangerschaft und im Wochenbett zu begleiten und viele Jahre einen anderen Weg der Geburtshilfe gewählt zu haben.